Jeder der schon einmal in einem Bewerbungsgespräch saß weiß, dass eines der heikelsten Themen die Gehaltsvorstellung ist. In der Ausschreibung werden Sie bereits nach Ihrer Gehaltsvorstellung gefragt, doch geben Sie diese schon im Bewerbungsschreiben an? Und woher wissen Sie, ob Ihre gewünschte Summe überhaupt realistisch ist?
Zunächst einmal gilt: wenn in der Ausschreibung konkret nach der Gehaltsvorstellung gefragt wird, dann sollte man diese auch angeben. Übergeht man diesen Punkt, könnte Ihnen dies bereits negativ ausgelegt werden und dazu führen, dass Sie gar nicht erst zum Gespräch eingeladen werden.
Wie hoch oder niedrig ein Gehalt sein kann oder auch darf, sollten Sie vorher unbedingt abklären, um Ihre Jobchancen zu optimieren. Dies hängt von verschiedenen Fakten ab:
Ist die Arbeitsstelle in der Stadt oder auf dem Land?
Grundsätzlich gilt, dass in Ballungszentren und Großstädten mehr Gehalt bezahlt wird als in ländlichen Gegenden.
In welcher wirtschaftlichen Lage befindet sich ihr künftiger Arbeitgeber?
Geht es dem Unternehmen und der Branche wirtschaftlich gut, darf der Gehaltswunsch höher angesetzt werden als bei einer eher wirtschaftlich rückläufigen Lage.
Wie sieht Ihr konkreter Aufgabenbereich aus?
Haben Sie im Vergleich zu Ihrer letzten Stelle mehr oder eher weniger Aufgabenbereiche abzudecken? Wohin tendiert die künftige Verantwortung? Entsprechend sollte die Gehaltsvorstellung nach oben oder unten angepasst werden.
Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt in Ihrem Beruf?
Vergleichen Sie in Ruhe entsprechende Ergebnisse im Internet - dies hilft bereits für eine grobe Einschätzung.
Tatsächlich pokern Jobsuchende (in diesem Fall Studenten) übrigens eher zu hoch: rund 8,9 Prozent der Studenten erwarten ca. 13.500 Euro jährlich zu viel, als tatsächlich gezahlt wird (Quelle: statista.de)
Gehen wir nun also davon aus, dass Sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten haben. Wie gehen Sie mit dem Thema Gehalt im Gespräch um?
Man sagt es sei besser, wenn der Arbeitgeber das Thema zuerst anspricht. Wenn er Sie direkt nach einer Summe fragt, nennen Sie ihm ruhigen Gewissens Ihre Vorstellung - sie haben ja zuvor die oben genannten Punkte abgeklärt. Achtung: meist will der Personaler tatsächlich eine Jahressumme hören, nicht etwa eine Vorstellung bezüglich eines Monatsgehalts.
Nun gilt es die Reaktion Ihres Gegenübers abzuwarten - wichtig dabei: Pokerface.
Best Case: Ihr künftiger Chef ist damit einverstanden - Hurra!
Zunächst eher suboptimal: man teilt Ihnen mit, dass man weniger bezahlen wird, als Sie es sich erhofft hatten. Hier gilt es Ruhe zu bewahren und keinesfalls sofort in Panik zu geraten. Trauen Sie sich nach der Variabilität des Gehalts zu fragen: dazu gehört ggf. ein Firmenwagen, soziale Leistungen wie Kindergartenzuschüsse, eventuelle Boni. Dies ist eine gute Chance Ihr Wunschgehalt dennoch zu erreichen, oder zumindest in die Nähe der gewünschten Gehaltsvorstellung zu gelangen.
Legen Sie auch ruhig nochmal die eindeutigen Gründe dar, die Ihr Gehalt rechtfertigen: Ihre Skills, Ihre Verantwortung, die abzudeckenden Arbeitsbereiche etc.!
Sollte trotz aller Argumente das angebotene Gehalt nicht an Ihre Vorstellung heranreichen müssen Sie abwägen, ob Sie das Angebot dennoch annehmen, oder ob Sie sich lieber nach einer anderen Stelle umsehen, bei der neben den Rahmenbedingungen auch das Gehalt passt.
Bei Ihrer Jobsuche hilft Ihnen das Portal www.renego.de: hier werden die Ergebnisse vieler Jobsuchmaschinen auf nationaler und internationaler Basis zusammengefasst und abgestimmt auf Ihre Wünsche präsentiert. Dies spart Ihnen nachhaltig Zeit, Anstrengung und Frust.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!